Krankengeld: Wie viel gibt’s von der Krankenkasse und wann ist es Zeit für den Sparfuchs-Modus?
Sobald die Erkältung hartnäckiger wird oder der Rücken „Aua“ sagt, denken viele an eins: Krankgeschrieben werden und gemütlich zuhause bleiben. Doch dann folgt die nächste Frage auf dem Fuß: „Wie sieht’s eigentlich mit meinem Gehalt aus?“ Ab dem Zeitpunkt, an dem das Gehalt nicht mehr fließt, übernimmt die Krankenkasse und zahlt dir Krankengeld. Aber wie viel bekommst du dann eigentlich? In diesem Blog erfährst du alles Wichtige rund um das Krankengeld, wie es berechnet wird, wie lange es gezahlt wird und was du beachten solltest, wenn du auf diesen finanziellen Rettungsanker angewiesen bist.
Wie funktioniert das mit dem Krankengeld?
Zunächst mal: Krankengeld gibt’s nicht sofort. Wenn du länger als sechs Wochen krankgeschrieben bist und dein Arbeitgeber die sogenannte Lohnfortzahlung beendet, springt die Krankenkasse ein und zahlt dir Krankengeld. Das Krankengeld soll dir finanziell unter die Arme greifen, während du dich erholst und wieder auf die Beine kommst.
Die Basics zum Krankengeld:
- Wann beginnt es?
Ab dem Tag nach Ende der sechswöchigen Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber. - Wie viel gibt’s?
In der Regel 70 % des Bruttogehalts, allerdings maximal 90 % deines Nettogehalts. - Obergrenze:
Der Betrag ist gedeckelt und darf nicht höher sein als 70 % der Beitragsbemessungsgrenze (2024: ca. 118,80 € pro Tag).
Krankengeld – Wie viel du wirklich bekommst und was abgezogen wird
Die Krankenkassen orientieren sich bei der Berechnung des Krankengeldes an deinem letzten regelmäßigen Einkommen. Dabei wird der durchschnittliche Bruttoverdienst der letzten 12 Monate als Grundlage genommen. Danach kommt der spannende Teil: Der Betrag wird gekürzt, und zwar um Beiträge zur Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung – die Krankenversicherung übernimmt die Krankenkasse weiterhin. Am Ende landest du etwa bei 80 % deines vorherigen Nettogehalts.
Ein Rechenbeispiel zur Verdeutlichung:
- Ausgangssituation: Bruttogehalt 3.000 € monatlich.
- Krankengeldbasis: 70 % von 3.000 € = 2.100 € (brutto).
- Abzüge: Renten-, Arbeitslosen- und Pflegeversicherung.
- Krankengeld netto: ca. 80 % des Nettoeinkommens, hier etwa 1.680 €.
Gut zu wissen: Falls du Nebenjobs oder zusätzliche Einkünfte hast, könnten diese unter Umständen auch das Krankengeld beeinflussen. Für Selbstständige, die freiwillig gesetzlich versichert sind, gelten oft andere Regelungen, abhängig davon, ob sie Krankengeldanspruch in ihrem Versicherungsvertrag eingeschlossen haben.
Pro und Contra – Krankengeld als Sicherung und seine Einschränkungen
Pro:
- Finanzielle Absicherung:
Krankengeld schützt dich vor plötzlichem Einkommensverlust, wenn du längere Zeit ausfällst. - Keine Extra-Kosten für die Krankenversicherung:
Die Beiträge zur Krankenversicherung übernimmt die Krankenkasse weiterhin.
Contra:
- Nicht volle Lohnfortzahlung:
Krankengeld ist geringer als dein reguläres Nettogehalt, was für finanzielle Engpässe sorgen kann. - Einschränkungen bei Zusatzverdienst:
Nebenjobs oder Zusatzeinnahmen können die Höhe des Krankengeldes beeinflussen.
Extra-Tipp: Krankentagegeldversicherung für mehr Sicherheit
Da das Krankengeld in der Regel nicht dein volles Gehalt abdeckt, kann eine private Krankentagegeldversicherung eine sinnvolle Ergänzung sein. Diese Versicherungsart zahlt dir einen festgelegten Betrag pro Tag, ab dem Moment, in dem dein Krankengeld beginnt. Besonders Selbstständige und gutverdienende Angestellte profitieren von dieser Versicherung, da sie das Einkommensdefizit weitgehend ausgleichen kann. Informiere dich jedoch genau über die Bedingungen und die Wartezeit, die viele Versicherer verlangen.
Die wichtigsten Fragen zum Krankengeld
Die Zahlung des Krankengeldes beginnt nach Ablauf der sechswöchigen Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber
Krankengeld wird in der Regel für maximal 78 Wochen innerhalb eines Drei-Jahres-Zeitraums für dieselbe Krankheit gezahlt.
Das Krankengeld ist steuerfrei, unterliegt jedoch dem sogenannten Progressionsvorbehalt. Das bedeutet, es erhöht indirekt den Steuersatz auf dein übriges Einkommen.
Krankengeld ist eine wichtige finanzielle Absicherung im Krankheitsfall, deckt jedoch oft nicht das gesamte Einkommen ab. Es greift nach sechs Wochen, wenn der Arbeitgeber die Lohnfortzahlung beendet, und beträgt in der Regel 70 % deines Bruttogehalts, maximal jedoch 90 % deines Nettos.
Falls du befürchtest, dass dies nicht ausreicht, kann eine zusätzliche Krankentagegeldversicherung hilfreich sein, um die Lücke zu schließen.